Natur & Landschaft
Nebel lichtet sich über einer Wiese
Sonnenstrahlen, die durch Baumkronen brechen
Ein Bach, in dem bunte Blätter treiben
Spiegelung des Herbstwaldes in einer Pfütze
Wind, der durch hohes, trockenes Gras fährt
Ein Ast voller leuchtend roter Hagebutten
Moosbewachsener Baumstamm im Sonnenlicht
Der letzte Apfel an einem kahlen Baum
Ein Feld mit einer Vogelscheuche
Kahle Äste ragen in den nebeligen Himmel
Ein von der Sonne angestrahlter Fliegenpilz
Nebel, der langsam über einen See zieht
Wolken-Zeitraffer am Herbsthimmel
Ein leeres Vogelnest im Geäst
Reif auf Grashalmen, der in der Sonne schmilzt
Details & Makro
Ein einzelnes Blatt segelt im Wind zu Boden
Tautropfen auf einem Spinnennetz
Eine glänzende Kastanie fällt aus ihrer Schale
Nahaufnahme der Rinde eines alten Baumes
Ein Regenwurm kriecht über feuchtes Laub
Eine Eichel, die im Moos liegt
Wassertropfen, die von einem Blatt fallen
Die feinen Adern eines getrockneten Blattes
Eine Schnecke kriecht über einen Ast
Pusteblumen-Samen fliegen durch die Luft
Eine Biene auf der letzten Blüte des Jahres
Eiskristalle auf einem Blatt
Nahaufnahme von Pilzlamellen
Ein Stein, der mit buntem Laub bedeckt ist
Glitzernde Tautropfen auf einem Grashalm
Mensch & Herbst
Gummistiefel, die durch raschelndes Laub gehen
Hände, die bunte Blätter in die Luft werfen
Atem sichtbar in der kalten Morgenluft
Ein Drachen, der am Himmel tanzt
Schatten eines Kindes, das auf dem Boden spielt
Sammeln von Nüssen oder Eicheln in einen Korb
Hände, die eine dampfende Tasse halten
Ein Sprung in einen großen Laubhaufen
Balancieren auf einem umgefallenen Baumstamm
Mit einem Stock Muster ins Laub malen
Eine Kastanie an einem Faden aufziehen
Ein Papierschiffchen in einer Pfütze fahren lassen
Barfuß durch einen Laubhaufen laufen
Ein Fenster, von dem aus man den Herbst beobachtet
Ein Schal, der im Herbstwind weht
Kleine Aktionen
- Eine fallende Kastanie fangen
- Ein Muster auf eine beschlagene Scheibe malen
- Einen trockenen Ast zerbrechen
- Hand über raue Baumrinde fahren lassen
- Nasse, bunte Blätter an eine Fensterscheibe kleben
- Einen heißen Stein vom Lagerfeuer wiegen
- Trockene Erde durch die Finger rieseln lassen
- Ein schönes Blatt zwischen Buchseiten pressen
- Finger an einer Tasse Tee wärmen
- Einen Regentropfen auf der Handfläche auffangen
- Ein trockenes Blatt in der Faust zerbröseln
- Stachelige Schale einer Kastanie öffnen
- Kleine Steinchen in eine Pfütze schnippen
- Eine Feder vom Boden aufheben
- Einen Tannenzapfen aufheben
- Linien in den feuchten Waldboden ziehen
-
- In eine tiefe Pfütze springen
- Einen großen Laubhaufen auseinandertreiben
- Vorsichtig über glitschige Steine im Bach steigen
- Auf einem Baumstamm balancieren
- Einen Kieselstein mit der Schuhspitze kicken
- Auf einer Schaukel hin- und herschwingen
- Barfuß durch kühles, feuchtes Moos laufen
- Eine Spirale in einen Laubhaufen treten
- Durch knöcheltiefen Matsch waten
- Blätter mit den Füßen aufwirbeln
- Auf Zehenspitzen schleichen
- Rückwärts gehen und Spuren betrachten
- Eine Eichel oder Nuss anstupsen
- Rhythmischer Klang von Stiefeln auf Kiesweg
- Einen Drachenschwanz aus Blättern hinterherziehen
Dies ist ein Herbsttag
Dies ist ein Herbsttag, wie ich keinen sah!
Die Luft ist still, als atmete man kaum,
und dennoch fallen raschelnd, fern und nah,
die schönsten Früchte ab von jedem Baum.
O stört sie nicht, die Feier der Natur!
Dies ist die Lese, die sie selber hält,
denn heute löst sich von den Zweigen nur,
was von dem milden Strahl der Sonne fällt.
Friedrich Hebbel
Herbst
Zu Golde ward die Welt,
zu lange traf der Sonne süßer Strahl
das Blatt, den Zweig.
Nun neig dich, Welt, hinab.
Bald sinkt’s von droben dir
in flockigen Geweben
verschleiernd zu –
und bringt dir Ruh,
o Welt, o dir,
zu Gold geliebtes Leben,
Ruh.
Christian Morgenstern
Septembermorgen
Im Nebel ruhet noch die Welt,
noch träumen Wald und Wiesen:
Bald siehst du, wenn der Schleier fällt,
den blauen Himmel unverstellt,
herbstkräftig die gedämpfte Welt
in warmem Golde fließen.
Eduard Mörike
Septembertag
Dies ist des Herbstes leidvoll süße Klarheit,
die dich befreit, zugleich sie dich bedrängt;
wenn das kristallene Gewand der Wahrheit
sein kühler Geist um Wald und Berge hängt.
Dies ist des Herbstes leidvoll süße Klarheit.
Christian Morgenstern
Über die Heide
Über die Heide hallet mein Schritt;
Dumpf aus der Erde wandert es mit.
Herbst ist gekommen, Frühling ist weit -
Gab es denn einmal selige Zeit?
Brauende Nebel geisten umher;
Schwarz ist das Kraut und der Himmel so leer.
Wär ich hier nur nicht gegangen im Mai!
Leben und Liebe - wie flog es vorbei!
Theodor Storm
Ein grünes Blatt
Ein Blatt aus sommerlichen Tagen,
Ich nahm es so im Wandern mit,
Auf dass es einst mir möge sagen,
Wie laut die Nachtigall geschlagen,
Wie grün der Wald, den ich durchschritt.
Theodor Storm
Herbsttag
Herr, es ist Zeit. Der Sommer war sehr groß.
Leg deinen Schatten auf die Sonnenuhren,
und auf den Fluren lass die Winde los.
Befiehl den letzten Früchten, voll zu sein;
gib ihnen noch zwei südlichere Tage,
dränge sie zur Vollendung hin, und jage
die letzte Süße in den schweren Wein.
Wer jetzt kein Haus hat, baut sich keines mehr.
Wer jetzt allein ist, wird es lange bleiben,
wird wachen, lesen, lange Briefe schreiben
und wird in den Alleen hin und her
unruhig wandern, wenn die Blätter treiben.
Rainer Maria Rilke
Das ist der Herbst
Das ist der Herbst; die Blätter fliegen,
Durch nackte Zweige fährt der Wind;
Es schwankt das Schiff, die Segel schwellen –
Leb wohl, du reizend Schifferkind! —
Sie schaute mit den klaren Augen
Vom Bord des Schiffes unverwandt,
Und Grüße einer fremden Sprache
Schickte sie wieder und wieder ans Land.
Am Ufer standen wir und hielten
Den Segler mit den Augen fest –
Das ist der Herbst! wo alles Leben
Und alle Schönheit uns verlässt.
Theodor Storm
Jetzt ist es Herbst
Jetzt ist es Herbst,
Die Welt ward weit,
Die Berge öffnen ihre Arme
Und reichen Dir Unendlichkeit.
Kein Wunsch, kein Wuchs ist mehr im Laub,
Die Bäume sehen in den Staub,
Sie lauschen auf den Schritt der Zeit.
Jetzt ist es Herbst, das Herz ward weit.
Das Herz, das viel gewandert ist,
Das sich verjüngt mit Lust und List,
Das Herz muß gleich den Bäumen lauschen
Und Blicke mit dem Staube tauschen.
Es hat geküßt, ahnt seine Frist,
Das Laub fällt hin, das Herz vergißt.
Unbekannter Autor